Inwiefern lohnt sich ein Immigration Agent?

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Eine Frage, über die eigentlich so ziemlich jeder früher oder später stolpert, wenn es um das Auswandern nach Australien geht: Inwiefern lohnt es sich eigentlich, einen Einwanderungsanwalt zu beauftragen? Verbessert das wirklich die Chancen drauf, das Visum im Endeffekt zu bekommen oder ist es hinausgeworfenes Geld? Hier findet ihr ein paar ehrliche Antworten darauf.

Warum und wann kann sich ein Immigration Agent lohnen?

Beim Working Holiday Visum?

Man muss da etwas unterscheiden, denn man kann nicht generell sagen, dass es sich für Jedermann lohnt, einen Einwanderungsanwalt zu beauftragen. Fälle in denen es definitiv nicht nötig ist, sind temporäre Visas wie das Working Holiday Visum und sämtliche Touristenvisas. Auch dort werden zwar inzwischen schon ziemlich viele Informationen von der australischen Einwanderungsbehörde abgefragt und teilweise sogar Gesundheitschecks gefordert, viel falsche machen kann man dabei allerdings nicht. Die Bestätigungsquote für das Working Holiday Visum liegt für uns Deutsche übrigens bei über 99%. Kein Grund also, sich für die Beantragung an eine Agentur oder einen Agenten zu wenden. Dort könnt ihr euch das Geld definitiv sparen.

Bei Arbeitsvisas?

Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn es um ein Arbeitsvisum oder sogar eine permanente Aufenthaltsgenehmigung in Australien geht. Dort gibt es tausend Sachen zu wissen und es ist schlicht unmöglich sich als Otto-Normalverbraucher in alles, besonders was die rechtlichen Sachen angeht, einzulesen. Außerdem ändern sich Bestimmungen andauernd, was es auch nicht gerade leichter macht, sich über alles richtig zu informieren.

Ihr müsst dazu außerdem wissen, dass die Leute, die beim australischen Immigration Department arbeiten, nicht die jahrelange Ausbildung durchlaufen müssen, die zum Beispiel bei Einwanderungsanwälten gefordert wird.

Das heißt im Klartext, dass euer Antrag an Leute vom Immigration Department weitergegeben wird, die immer nur für ein oder zwei ganz bestimmte Visas zuständig sind und auch nur diese bearbeiten. Für die jeweiligen Visa Typen haben sie normalerweise natürlich schon Ahnung und kennen die grundsätzlichen Regeln, jedoch müsst ihr euch im Klaren darüber sein, dass die meisten Mitarbeiter des Immigration Departments nicht die gesetzlichen und rechtlichen Details und Kniffe kennen. Einfach daher, weil es ‘nur’ Sachbearbeiter sind, die kein detailliertes Wissen über Australien’s Gesetzbücher und Einwanderungsvorschriften haben.

Wir haben uns mit mehr als einem Immigration Agent über dieses Thema unterhalten und waren doch sehr überrascht. Je nachdem an welchen Case Officer man beim Immigration Department gerät, stehen eure Karten entweder besser oder schlechter das Visum zu bekommen. Wenn ihr an einen erfahrenen Mitarbeiter geratet, wird euer Fall korrekt bearbeitet und bewertet, was im Normalfall auch so ist. Allerdings haben uns tatsächlich alle Einwanderungsanwälte ohne Ausnahme von mehr als nur einem Fall berichtet, in denen sie Entscheidungen von Case Officers anfechten mussten, schlicht und einfach weil derjenige Mitarbeiter nicht alle Details kannte und somit das Visum fälschlicherweise abgelehnt hat.

Damit sollte sich nun eigentlich schon geklärt haben, warum es sich lohnen kann, einen Einwanderungsanwalt hinzuzuziehen. Ihr beauftragt damit einen rechtlichen Spezialisten, minimiert das Risiko selber vielleicht etwas falsch auszufüllen und maximiert eure Chance darauf, das Visum zu bekommen. Sollte es Probleme bei der Beantragung geben oder sollte der Antrag sogar abgelehnt werden, habt ihr direkt professionelle Hilfe an eurer Seite.

Wie stehen meine Chancen wenn ich das Visum doch lieber selber beantragen will?

Nur um das nochmal klar zu machen: Es steht euch natürlich komplett frei, euch um euren Visumsantrag selber zu kümmern. Es ist auch keinesfalls unmöglich die Unterlagen selber zusammenzustellen und die Formulare selber online auszufüllen. Gerade in den letzten Jahren hat sich beim australischen Immigration Department in der Richtung viel getan und man bekommt inzwischen fast so etwas wie eine vorgefertigte Liste, auf der steht, welche Dokumente man braucht. Das mag für einen Fall, der recht “straight forward” ist, ok sein.

Auf der anderen Seite muss das Immigration Department mit seinem online System natürlich auch versuchen, sämtliche mögliche Situationen (für alle Nationalitäten) abzudecken. Das heißt ihr habt dort inzwischen schon so eine Art Online Guide, der ist nur leider natürlich trotzdem nicht auf eure persönliche Situation zugeschnitten. Hier kann es zum Beispiel vorkommen, dass euch gesagt wird, dass ihr Dokument x und y braucht, obwohl ihr aber als Deutsche nur eines der beiden Dokumente bräuchtet, was euch zusätzlich Kosten verursacht und einiges an Nerven kosten kann.

Außerdem ist es bei jedem Visum so, dass man die Bearbeitungskosten dafür immer im Voraus an die australische Einwanderungsbehörde zahlen muss. Wird euer Antrag wegen eines falsch gesetzten Häkchens oder einer unstimmigen Antwort abgelehnt, ist dieses Geld verloren. Wenn ihr den gleichen Antrag dann eventuell noch einmal stellen wollt, kann das unerschwinglich teuer werden. Da ist das Geld dann vielleicht tatsächlich besser investiert, wenn man sich gleich von Anfang an einen Einwanderungsanwalt mit ins Boot holt.

Zu was raten wir euch persönlich?

Das mindeste, zu was wir euch vor einem Visumsantrag raten würden, ist, sich von einem Agenten bestätigen zu lassen, dass man auf das jeweilige Visum, auf das man sich bewerben will, auch wirklich Chancen hat. So etwas nennt sich Visa Assessment und ist ein Service, bei dem sich ein Einwanderungsanwalt eure Situation genau anhört und euch dann eure Visamöglichkeiten ausarbeitet. Danach kann man sich immer noch überlegen, ob man den Antrag selber eineichen will. Dieser Service ist definitiv sinnvoll und ist auch preislich sehr erschwinglich (normalerweise zwischen 250 – 400 AUD).

Mehr über das Visa Assessment erfahren →

Gut zu wissen: Bei diesem Service gehört es nicht dazu, dass euch der Anwalt auch gleich aufzählt, welche Dokumente ihr später für die Beantragung bräuchtet. Es geht rein darum herauszufinden, welches Visum oder welche Visas für eure persönliche Situation die beste Wahl wären. Damit lässt sich sehr gut eine Art Auswanderungs- bzw. Einwanderungsplan erstellen.

Tipp für eine gute und zuverlässige Einwanderungsanwältin

Bei der Einwanderungsanwältin Friederike Kuehn, die auch auf RausnachAUS vorgestellt ist, kostet ein Visa Assessment übrigens nur 250 australische Dollar, wenn ihr sie über das Kontaktformular auf ihrem Profil kontaktiert.

Friederike kennenlernen →

Chrissy

Ich komme ursprünglich aus München und arbeite, wenn ich nicht gerade an dem RausnachAUS Blog schreibe, als Web Designer. Eine meiner grössten Leidenschaften ist das Reisen und ich lebe seit mittlerweile 4 Jahren in der europäisch(st)en Metropole Australiens, Melbourne.

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